FOSSILIEN 4/2010

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Schwerpunkte des Hefts
  • Tierwelt im Unterkambrium von Südchina
  • Vielscherer aus der Unterkreide
  • Trilobit Koneprusia
  • Muschelkalk-Seesterne in Franken

Koneprusia dahmani (Chatterton et al.), Länge ca. 29 mm.

Koneprusia dahmani (Chatterton et al.), Länge ca. 29 mm.

Udo Resch & Andreas Rückert:
Die Trilobitengattung Koneprusia

Für Trilobitenliebhaber ist Marokko ein Dorado, das sie mit wunderschönen Fundstücken verwöhnt. Das kommerzielle Graben nach Fossilien stellt dort einen beachtlichen Wirtschaftszweig dar. Gerade in strukturschwachen Gegenden, wie beispielsweise in der Region des Anti-Atlas, verdienen sich einige Familien auf diese Weise ihren Lebensunterhalt. Sehr viele Fossilien, darunter auch geradezu spektakuläre und exotisch anmutende Trilobiten, fanden so den Weg in private und öffentliche Sammlungen. Diese marokkanischen Funde revolutionieren geradezu die Kenntnis der Trilobiten. Umfassende wissenschaftliche Publikationen über marokkanische Trilobiten sind nach wie vor Mangelware; gerade bei den stacheltragenden Arten gilt es noch zahlreiche Kenntnislücken zu schließen. Der Beitrag widmet sich der Gattung Koneprusia, eine der bizarrsten Trilobitenformen überhaupt.


Trichasteropsis weissmanni in Ventralansicht mit teilweiser Erhaltung des Stachelpelzes.

Trichasteropsis weissmanni in Ventralansicht mit teilweiser Erhaltung des Stachelpelzes.

Ralf Hildner:
Muschelkalk-Seesterne aus dem Fränkischen Bruchschollenland

Das Oberfränkische Bruchschollenland liegt zwischen der Obermain-Frankenalb und dem Variszischen Grundgebirge. Von letzterem ist es durch eine markante tektonische Grenze, die Fränkische Linie, getrennt. Das wenig bekannte Gebiet ist ein Paradies für Fossiliensammler und Wanderfreunde. Wenn man noch die Grenzbereiche des Bruchschollenlandes mit einbezieht, sind nahezu alle geologischen Zeitabschnitte bis hinunter ins Kambrium vertreten. Wer allerdings eine Fundgarantie haben möchte, sollte lieber auf die nahegelegene Frankenalb ausweichen und dort sein Glück versuchen. Die Schichten der Trias sind durch Störungen herausgehoben und teilweise nebeneinandergelegt. Oberer Muschelkalk stößt so vereinzelt direkt an Schichten des Oberjura. Den Seesternen in diesem Oberen Muschelkalk gilt  der Artikel.


Microconchus aberrans (Hohenstein, 1906), Cluster aus ca. 100 Röhren.

Microconchus aberrans (Hohenstein, 1906), Cluster aus ca. 100 Röhren.

Hans Hagdorn:
Posthörnchen-Röhren aus Muschelkalk und Keuper

„Ceratiten-Brut!“ – ich höre den Aufschrei von Freund Alfred heute noch, als wir Muschelkalk-Novizen auf die winzigen Spiralen auf einer Muschel der Art Pleuronectites laevigatus starrten, die er gerade gefunden hatte. Das ist nun über 50 Jahre her, und seitdem haben wir Tausende von den Posthörnchen-Röhren gesammelt, die als Aufsiedler von Muscheln, Ceratiten und sogar von Seelilien zu den häufigsten Muschelkalk-Fossilien gehören. Bald hatten wir herausgefunden, dass es sich bei unseren vermeintlichen Baby-Ceratiten um die kalkigen Röhren sessiler Meereswürmer der Gattung Spirorbis handelte, wie sie auch heute noch auf Schalen und Seetang in allen Weltmeeren leben. Ich freute mich zwar über jeden schönen Fund eines Spirorbis-überkrusteten Ceratiten oder eines Nautilus. Aber so richtig spannend waren die Röhrchen eigentlich nicht. Dass es doch Interessantes darüber zu berichten gibt, zeigt der vorliegende Beitrag.

Weitere Inhalte
  • Günter Schweigert & Karl Josef Herd: Ein Vielscherer aus der Unterkreide
  • Helmut Keupp, Michael Steiner & Andrea Forchielli: Paläontologie aktuell: Die Anfänge der heutigen Tierwelt: Forschung im Unterkambrium von Südchina
  • Norbert Wannenmacher: Aus der Form geraten: Pathologische Lias-Ammoniten aus Schwaben
  • Toni Bürgin: Ein Zufallsfund aus dem Steinbruch
  • Jürgen Fichter: Saurierspuren im Alltag: Der Cornberger Sandstein
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