FOSSILIEN 2/2008

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Schwerpunkte des Hefts
  • Fossillagerstätte Schamhaupten
  • Calamitea
  • Ammoniten mit Biss
  • Sammeln auf Bornholm
  • Die Causses: Schätze im Mergel

Körperlich erhaltene Schildkröte Solnhofia parsonsi, Bauchseite. Länge des Schädels 7,2 cm.

Körperlich erhaltene Schildkröte Solnhofia parsonsi, Bauchseite. Länge des Schädels 7,2 cm.

Günter Viohl:
Juravenators Welt: Die Fossillagerstätte Schamhaupten

Im Frühjahr 2006 machten Meldungen vom Fund des kleinen Raubdinosauriers Juravenator starki in der Medienwelt die Runde, nachdem das Fossil in der renommierten Wissenschaftszeitschrift NATURE vorgestellt worden war. Auch FOSSILIEN berichtete davon. In Zusammenhang mit diesem sensationellen Fund wurde auch der Name des kleinen Dorfes Schamhaupten, aus dessen Umgebung der Dinosaurier stammt, weltweit bekannt. Juravenator (der Jurajäger) wurde von den Brüdern Hans und Klaus-Dieter Weiß im August 1998, gegen Ende einer wissenschaftlichen Grabung des Eichstätter Jura-Museums, entdeckt. Er ist sicher der spektakulärste Fund dieser Grabung, die jedoch noch viele andere hochinteressante Fossilien zu Tage gefördert hat.


Querschnitt des Stamms von Calamitea striata, Durchmesser 154 mm.

Querschnitt des Stamms von Calamitea striata, Durchmesser 154 mm.

Ronny Rößler & Robert Noll:
Calamitea Cotta 1832: Fossile Pflanze zwischen Historie und aktueller Forschung

Calamitenreste gehören zwar zu den häufigsten, aber auch zu den rätselhaftesten Pflanzenfossilien des Permokarbons. Seit über 300 Jahren kennt man die Sedimentausgüsse ihrer hohlen Stämme sowie die kohligen Abdrücke ihrer beblätterten Zweige und Strobili, wenngleich tatsächliche Organzusammenhänge nur selten beobachtet werden. Das Spektrum an Erhaltungsformen ist gerade für Calamiten vielfältig, neben dem Abdruckmaterial gibt es kostbare, dreidimensional erhaltene Fossilien, die die Anatomie und den Aufbau der pflanzlichen Gewebe zeigen. Leider waren diese massigen, im Vergleich zu den rezenten Schachtelhalm-Kräutern anfangs etwas fremd anmutenden Erhaltungsformen selbst den Klassikern der Paläobotanik suspekt, sorgten für Verwirrung und wie in unserem Fall für Jahrzehnte andauernde Missverständnisse.


Mergelhänge bei Le Clapier, Frankreich.

Mergelhänge bei Le Clapier, Frankreich.

Gero Moosleitner:
Schätze im Mergel, Teil 1: Eine Fossilbank im Mittleren Toarcium

In den Mergeln des Toarcium an den Abhängen der südfranzösischen Causses, insbesondere der Causse de Larzac (Süden von Millau) und des angrenzenden Plateau de Guilhaumard, finden wir Schichten, deren Fossilgehalt und Fossilerhaltung weit von der pyritisierten Normalfauna abweicht. Zum Teil sind dies härtere Bänke, die nur aus Fossilien und Fossilresten bestehen. Es handelt sich dabei um Einschwemmungen von Organismen aus flacheren Meeresbereichen. Da sie sehr weiträumig auftreten können, werden einige davon sicher die Basisbreccien turbiditischer Ablagerungen sein. Einer dieser Horizonte liegt im mittleren Toarcium und ist z.B. bei Le Clapier und bei Canals – hier allerdings nur geringfügiger – aufgeschlossen. Er soll im ersten Teil genauer behandelt werden.

Weitere Inhalte
  • Jens Lehmann: Verräterischer Aufwuchs
  • Günter Schweigert: Wenn sich Genie und Fleiß verbinden: Albert Oppel
  • Hartmut Huhle & Silvio Brandt: Ein körperlich erhaltener Zweigrest aus dem Kupferschiefer
  • Helmut Keupp: Wer hat hier zugebissen? Ammoniten-Prädation
  • Hartwig K. Neuwald: Samen sammeln auf Bornholm
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