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Ausstellung im Museum Karlstein: Aus Holz wurde Stein!
April 7 @ 14:00 - 17:00
Es gibt Steine, die sehen aus wie Holz. Und es war Holz. Unter Umständen kann das hunderte von Millionen Jahren alt sein. Waren die Bedingungen zur Konservierung gut, erkennt man darin sogar noch die Zellen des einstigen Baumes!
Solche Fossilien werden ab Sonntag, den 7.4.2024, im Museum Karlstein a. Main ausgestellt. Eines der größten Vorkommen von fossilen Hölzern in Deutschland wird vom Main und seinem
Einzugsgebiet erschlossen. In seinen Sedimenten aus Sand und Kies finden sich selten die besonders harten, zähen und verwitterungsbeständigen Kieselhölzer; am Untermain kommt ein faustgroßes Holz auf etwa 100.000 ähnlich große Gerölle. Zum Aufsammeln braucht man gute Augen und viel Ausdauer.
Durch einen Fund eines außergewöhnlich großen Stammstückes („Jahrhundertfund“) in einer Kiesgrube am Untermain angeregt, werden zusätzlich verschiedene Holzfunde aus Franken und den
angrenzenden Gebieten gezeigt. Zahlreiche, vorwiegend private Leihgeber stellen besonders aussagekräftige Fossilien aus deren Sammlungen zur Verfügung, die in mehreren Vitrinen in der
geologischen Abteilung im Keller präsentiert werden. Dazu gehören auch größere Hölzer vom Untermain, aus der Wetterau und der Rhön und aus dem fränkischen Schichtstufenland bis hin ins
Fichtelgebirge. Neufunde und bisher unbekannte Hölzer aus Spessart und Rhön zeigen auf, dass auch heute noch Entdeckungen möglich sind.
Die fossilen Hölzer wurden eingehend untersucht. Neben chemischen Analysen sind über 100 Dünnschliffe hergestellt und ausgewertet worden. Ein besonderer Schwerpunkt ist dabei die
Erkenntnis, dass nahezu alle fossilen Hölzer Reste von Pilzen enthalten, die man im Dünnschliff unter dem Mikroskop sehen kann. Dies können sowohl Auflösungserscheinungen als auch Mycelien und die Sporen der Pilze selbst sein.
Zu den Exponaten gibt es weitere Hinweise und Erläuterungen auf zahlreichen Postern. Für die, die mehr lesen und die Steine der Ausstellung mit nach Hause nehmen wollen, ist ein umfangreicher Begleitband (Band 31) beim Naturwissenschaftlichen Verein Aschaffenburg erschienen, in dem diese Hölzer für einen größeren Kreis von Interessierten dokumentiert wurden.
Weitere Besonderheiten sind der Erstfund von Prototaxites (einem devonischen Pilz) in Bayern, Kieselholz aus Alzenau und Kälberau, Opal-Holz aus der Wetterau und Rhön, Insekten- und
Muschelbohrgänge im Holz und geringe Gehalte von Uran im Kieselholz. Gezeigt werden Hölzer vom Untermain, aus der Wetterau, der Rhön, aus Franken und auch von überallher, sodass Farbe in die Ausstellung gelangt. Es sind Rohstücke, aber auch geschliffene und polierte Scheiben zu sehen. Dazu Hölzer aus Quarz und mit Kristallen, Chalcedon, Opal, Edelopal, Pyrit, Goethit, Calcit, Siderit, Baryt, Apatit, Djurleit, Fluorit und Natrolit. Dazu Hölzer mit Uranmineralien, Azurit, Malachit, Volborthit und anderen. Fossiles Holz mit Windschliff und solches mit einer Fluoreszenz unter ultraviolettem Licht. Holz als Steinkernen.
Mitgebrachte fossile Hölzer können unter einem Mikroskop angeschaut werden.
Die Ausstellung wird am Sonntag, den 7.4.2024 um 14 Uhr mit einem bebilderten Kurzvortrag von Joachim Lorenz eröffnet.
Die Ausstellung ist – wie das Museum – bis Ende 2024 immer am 1. Sonntag im Monat (außer Juli + August) von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Darüber hinaus nach Vereinbarung, auch abends oder am
Wochenende.
PKW: Parkplätze befinden sich im Hof und in der Umgebung
Bus und Bahn: Der Bahnhof Dettingen a. Main ist 300 m entfernt
Eintritt: Der Eintritt ist frei, aber man freut sich über eine Spende
Zugang: Die Räume im 1. OG und Keller sind nur über Treppen erreichbar
Internet: www.spessartit.de/Fossiles-Holz.html
www.geschichtsverein-karlstein.de