FOSSILIEN 1/2014

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Schwerpunkte des Hefts
  • Hexengeld und Schutzsterne – Seelilien-Stielglieder im Volksglauben
  • Fossilien auf Kreta
  • Trilobit auf Herz und Nieren geprüft
  • Vom Winde verwehnt: Löss
  • Erdgeschichtliche Wanderung von Solnhofen nach Eichstätt

Isocrinus-Stielglieder aus dem Unterjura von Franken.

Isocrinus-Stielglieder aus dem Unterjura von Franken.

Ralf Hildner:
Hexengeld und Schutzsterne – Seelilien-Stielglieder im Volksglauben

Fossilien dienten unseren Vorfahren noch bis in die Neuzeit als Beweis für die Existenz von Fabelwesen, Geistern, Hexen oder gar den Teufel selbst. Speziell die wagenradförmigen und kleinen Münzen ähnelnden zylindrischen Stielglieder der Muschelkalk-Seelilie Encrinus liliiformis, aber auch die stern- oder blumenförmigen Stielscheiben verschiedener Gattungen von Jura-Seelilien haben immer wieder die Fantasie der Menschen beflügelt. Bei allen Geschichten und Sagen, die sich um die filigranen, kleinen Stielglieder ranken, ist jedoch zu bedenken, dass diese sich nie zweifelsfrei zu ihren Ursprüngen zurückverfolgen lassen und zudem ständigen Umdeutungen und Neuverknüpfungen unterworfen waren. Ein leichter Hauch der Hypothese umweht also stets die nachfolgend geschilderten, ursprünglich meist mündlich überlieferten und erst später niedergeschriebenen Mythen und Legenden.


Schnecke in den metamorphen Kalken der Fodele-Formation.

Schnecke in den metamorphen Kalken der Fodele-Formation.

Jens Lehmann:
Fossilien aus der Talea Ori auf Kreta

Fossilien von der griechischen Insel Kreta sind schon öfters in FOSSILIEN behandelt worden (1/1993, 2/1998, 1/2000, 1/2001, 5/2002, 2/2006, 5/2008), doch bislang wurden hier fast nur Funde und Fundstellen aus dem Jungtertiär (Neogen) der beliebten Urlaubsinsel vorgestellt. Dieser Beitrag beschäftigt sich hingegen mit den Vorkommen älterer Gesteine, der sogenannten Plattenkalk-Einheit, in der Talea Ori und ihrer Umgebung. Die Geologie dieser Region im Norden Kretas ist durch eine komplexe Deckentektonik gekennzeichnet und besteht aus Metamorphiten und mehr oder weniger stark metamorph überprägten Sedimenten. Dennoch kann man mancherorts interessante Fossilien finden.


Pechschwart gefärbert Trilobit Morroconites sp.

Udo Resch:
Trilobit auf Herz und Nieren geprüft

Trilobiten aus Marokko sind berühmt und gleichzeitig berüchtigt. Berühmt hinsichtlich ihrer Formenvielfalt und Erhaltungsqualität, berüchtigt aufgrund der Manipulationen, die von fehlerhaften Ergänzungen bis hin zu reinen Fälschungen reichen. Manche dieser Fälschungen sind zwar so plump, dass man sie mit Kennerblick sofort bemerkt, andere aber so raffiniert, dass selbst Fachleute darauf hereinfallen und mitunter hohe Summen verlieren. Manchmal kann man sich über die Dreistigkeiten der Verkäufer wirklich aufregen.

Weitere Inhalte
  • Johannes Baier: Das Tübinger „Rhätolias-Grenzbonebed“
  • Michael W. Maisch: Bedeutende Palätontologen – Friedrich von Huene (1875–1969)
  • Johannes Baier & Günter Schweigert: Landschaftsportrait: In Ulm, um Ulm und um Ulm herum …
  • Günter Schweigert: Vom Winde verweht: Löss
  • Martin Röper & Monika Rothgaenger: Erdgeschichtliche Wanderung von Solnhofen nach Eichstätt
  • Heinz Falk: Die 50. Mineralientage München – ein Rückblick
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