FOSSILIEN 1/2006

0
Schwerpunkte des Hefts
  • Die Würzburger Lügenstein-Affaire
  • Fossile Harze in Ungarn
  • Sammeln in England
  • Erntezeit für Kieselhölzer
  • Sonninien

Kopulierende Frösche, Größe 6,2 x 10,5 cm.

Kopulierende Frösche, Größe 6,2 x 10,5 cm.

Birgit Niebuhr:
Wer hat hier gelogen? Die Würzburger Lügenstein-Affaire

Die Geschehnisse um Dr. Johann Bartholomäus Adam Beringer im Würzburg des frühen 18. Jahrhunderts sind sicher einer der berühmtesten Fossilfälschungsfälle in der Wissenschaftsgeschichte. Wohl alle angehenden Geologen und Paläontologen bekommen sie erzählt – meistens leider falsch. Das wahre Geschehen ist von einem Wust an Spekulationen und Verleumdungen so sehr überkleistert, dass eine präzise Rekonstruktion der Ereignisse in den Jahren 1725 und 1726 kaum mehr möglich scheint.


Sonninia acanthodes, die Typus-Art der Gattung Euhoploceras.

Sonninia acanthodes, die Typus-Art der Gattung Euhoploceras.

Volker Dietze, Günter Schweigert & Robert B. Chandler:
Die Sonninien – Geschichte einer Ammoniten-Familie

Die Ammoniten-Familie der Sonninien ist für Wissenschaftler wie für Fossiliensammler gleichermaßen interessant. Den Fossiliensammler spricht das reizvolle Aussehen des Ammonitengehäuses besonders an. Vor allem bei Schalenerhaltung zeigen viele Arten eine kräftige Skulptur, gelegentlich treten sogar bedornte Innenwindungen auf. Zudem gelten Sonninien als selten, was sie besonders begehrenswert und wertvoll macht. Sonninien werden deswegen bei Fossilienbörsen oder im Tausch, wenn überhaupt, nur relativ teuer angeboten. Den Wissenschaftler interessieren Sonninien zunächst zur Datierung der Fundschichten. Außerdem bemüht man sich schon lange, die komplizierten verwandtschaftlichen Beziehungen innerhalb dieser Ammonitengruppe zu entschlüsseln. Über den gegenwärtigen Stand der Forschungen soll hier berichtet werden.


Sellythyris phaseolina (Lamarck) mit Voigtopora-Kolonie.

Sellythyris phaseolina (Lamarck) mit Voigtopora-Kolonie.

Gero Moosleitner:
Nicht jeder Hartgrund war genehm. Bewuchs auf Kreide-Brachiopoden

Brachiopoden sind in der Kreidezeit neben einigen Inartikulata vor allem durch die Ordnungen Rhynchonellida und Terebratulida vertreten. Die Terebratulida haften mit ihrem Stiel zeitlebens am harten Substrat, während viele Rhynchonellida nur in ihrer Jugend mit ihrem Stiel an einer Unterlage festgewachsen sind. Im Laufe der Entwicklung atrophiert bei diesen Arten der Stiel, und die Gehäuse liegen, auf die Armklappe gestützt, frei im Substrat. Ein schwaches Einsinken der Armklappe mit ihren kräftigen Längsrippen im weichen Untergrund stabilisiert diese Lage.

Weitere Inhalte
  • Daniel A. Huber: Nach England der Fossilien wegen (Teil 3): Saurierwirbel, Schnecken und Muscheln
  • Fritz Lang: Erntezeit für Kieselhölzer
  • Hartwig K. Neuwald: Funde fossiler Harze in Ungarn
  • Silvio Brandt: Neufunde von Boreolepis jenseni: Ein seltener oberpermischer Knorpelganoidfisch
Einzelheftbestellung

Bestellen Sie dieses Einzelheft jetzt direkt zu sich nach Hause:

Comments are closed.