Schwerpunkte des Hefts
- Oberlausitz
- Tongrube Mistelgau
- Gliederfüßer aus dem Hunsrückschiefer
- Sammeln in Südfrankreich
Gabriele Kühl & Jes Rust:
Die devonischen Gliederfüßer aus dem Hunsrückschiefer
Der ca. 400 Millionen Jahre alte unterdevonische Hunsrückschiefer ist international als herausragende Fossilfundstelle bekannt. Seine Fossilien sind nicht nur als Sammlungsstücke hochbegehrt und ästhetisch reizvoll, sondern sie sind auch wissenschaftlich von großer Bedeutung, da sie zur Beantwortung grundlegender paläontologischer Fragen herangezogen werden können. Seit Anfang des Jahres 2008 fördert die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) ein Projekt, das sich speziell mit den Gliederfüßern (Arthropoden) des Hunsrückschiefers beschäftigt und am Steinmann Institut der Universität Bonn, im Bereich Paläontologie angesiedelt ist. Mit Ausnahme der bereits recht gut bekannten Trilobiten werden die Gliederfüßer im Hinblick auf ihre verwandtschaftlichen Beziehungen, ihre Formenvielfalt, ihre Paläobiologie und ihre evolutionäre Bedeutung untersucht. Teilweise kann dabei auf völlig neues Material zurückgegriffen werden, aber auch schon bereits bekannte Stücke werden mit Hilfe neuer oder verbesserter Technologien nachuntersucht.
Olaf Tietz & Christian Düker:
Die Oberlausitz: Erdgeschichte im Museum
Das Staatliche Museum für Naturkunde Görlitz ist ein Forschungsmuseum des Freistaats Sachsen (ab 1. Januar 2009 ein Institut des Forschungsverbundes Senckenberg). Das heutige Ausstellungsgebäude wurde 1860 eröffnet; die ältesten geologischen Sammlungsbestände gehen jedoch bereits auf das Jahr 1824 zurück. Seit 1994 ist erstmals ein hauptamtlicher Konservator für Geologie für die umfangreichen geologischen und paläontologischen Sammlungen zuständig. Die Dauerausstellung des Museums präsentiert u. a. die Geologie der Oberlausitz, in der bedeutende Fossilfunde der Region ausgestellt werden.
Sönke Simonsen & Armin Bauer:
Sammlerparadies mit ungewisser Zukunft – Die Tongrube Mistelgau
Die Tongrube Mistelgau ist wegen ihrer Artenvielfalt und der hohen Fossiliendichte einer der unter Fossiliensammlern bekanntesten Aufschlüsse. Deutschlands. Bedingt durch rege Sammeltätigkeit und einen kleinflächigen probeweise angelegten Schurf im Posidonienschiefer, der bis in den darunter lagernden Amaltheenton reichte, fanden die von Mistelgau schon lange Zeit bekannten Pyritammoniten des Jurensismergels in den vergangenen Jahren überraschend Zuwachs durch ihre Vorfahren in den Sammlungen. Dieser Beitrag gibt einen Überblick über die aktuellen Fundmöglichkeiten und zeigt darüber hinaus einige besonders prachtvolle Funde aus der jüngeren Vergangenheit, ohne dabei die Stratigrafie sowie die gegenwärtige Situation in Mistelgau und die Zukunftsaussichten zu vernachlässigen.
Weitere Inhalte
- Günter Schweigert, René Fraaije & Matthias Wulf: Die Cycliden: Eine rätselhafte Krebsgruppe
- Rolf Goßmann & Hans J. Jungheim: Landpflanzen im Verlauf der Erdgeschichte, Teil 6: Die ersten großen Wälder II
- Gero Moosleitner: Fossilien aus dem Oberen Vatral, Teil 2: Bajocium und Bathonium
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