Schwerpunkte des Hefts
- Unsichtbares wird sichtbar: Fossilien unter UV-Licht
- Geheimtipp Landkreis Passau
- Die Herforder Liasmulde
- Riesenhai-Zähne
- Sammeln in der Provence
Dieter Kümpel & Helmut Tischlinger:
Unsichtbares wird sichtbar: Plattenkalkfossilien unter UV
Die Plattenkalksteinbrüche im Oberjura der Südlichen Frankenalb zwischen Monheim und Kelheim sind inzwischen nicht nur bei Paläontologen und Hobby-Paläontologen bekannt, sondern werden zunehmend auch zu einer wichtigen geotouristischen Attraktion. Fossiliensammler können in mehreren Hobbysammler-Steinbrüchen tätig werden, beispielsweise bei Mühlheim, Langenaltheim, Solnhofen, Eichstätt und Schamhaupten. Doch nicht selten hört man die Klage von Sammlern, dass sie trotz langer Suche „nichts Ordentliches“ gefunden hätten. Das mag im Einzelfall zutreffen, denn die Plattenkalke sind insgesamt nicht überaus fossilreich, doch vielleicht waren auch die Erwartungen zu hoch, oder die Funde wurden nicht genau genug inspiziert. Gerade in den letzten Jahren entpuppten sich manche vermeintlich uninteressanten oder unscheinbaren Fossilfunde durch geeignete Untersuchungsmethoden als optisch faszinierende oder wissenschaftlich höchst aussagekräftige Glanzstücke.
Simon Schneider:
Der südliche Landkreis Passau: Ein paläontologischer Geheimtipp
Inmitten einer abwechslungsreichen Hügellandschaft im südlichen Landkreis Passau, im Zentrum eines von Donau und Inn aufgespannten Dreiecks, liegt der Markt Fürstenzell, mit dessen weiterer Umgebung sich der Beitrag beschäftigt. Das ländliche Niederbayern zeigt sich in dieser Region von seiner schönsten Seite. Steile, bewaldete Bachtäler und Hänge wechseln mit sanften Wiesen und Feldern ab. Neben der Vielfalt der belebten Natur bietet die Umgebung von Fürstenzell auch dem geologisch interessierten Besucher reichlich Abwechslung. Die Ausläufer des Bayerischen Waldes mit ihren Granit- und Gneismassen treten oft entlang von Störungen zu Tage und bilden beispielsweise den Höhenzug des Neuburger Waldes.Interessant sind Sedimente, die von Kristallin bedeckt sind. Diese Sedimente und die darin enthaltenen Fossiloen erweckten schon im 18. Jahrhundert die Aufmerksamkeit der Sammler.
Sönke Simonsen:
Fossilien aus der ibex-Zone der Herforder Liasmulde
Von 2004 bis 2006 existierten durch den zweispurigen Ausbau der Bundesstraße 239, dem Autobahnzubringer zur A2 südlich von Herford, Fundmöglichkeiten für Fossilien des mittlerer Lias. Es waren dort längere Zeit tonige Sedimente mit zwischengeschalteten Lagen von Kalk- und Toneisensteingeoden aufgeschlossen, die eine Fauna der ibex-Zone enthielten. Besonders zahlreich waren Muscheln, Belemniten und Ammoniten zu finden. Der Autor berichtete während der laufenden Baumaßnahmen in FOSSILIEN über erste Funde. Im späteren Stadium des Straßenbaus wurden überraschend Teile der jamesoni-Zone mit hoher Funddichte und einer verkiesten Fauna aufgeschlossen, welche ebenfalls in FOSSILIEN vorgestellt wurden. Dort gelangen Sammlern ohne viel Mühe gute Funde, wohingegen in der ibex-Zone wohlerhaltene Fossilien nur mit Durchhaltevermögen zu finden waren. Der vorliegende Bericht gibt einen Eindruck, welche Funde durch kontinuierliche Suche in der ibex-Zone gemacht werden konnten.
Weitere Inhalte
- Rolf Goßmann & Hans J. Jungheim: Landpflanzen im Verlauf der Erdgeschichte, Teil 8: Das: Perm, Zeit der ersten Nadelwälder II
- Jens Lehmann: Riesenhai-Zähne als Artefakte
- Gero Moosleitner: Sammeln im Oligozän westlich von La Bastide und La Roque-Esclapon
- Hans Hagdorn: Museumsportrait: Das Muschelkalkmuseum Ingelfingen
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