FOSSILIEN 2/2006

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Schwerpunkte des Hefts
  • Schachtelhalm-Giganten des Perms
  • Meeresleben in Südfrankreichs Unterkreide
  • Sammeln auf Kreta
  • Insel Wight

Ammoniten aus dem Valanginiummergel.

Ammoniten aus dem Valanginiummergel.

Gero Moosleitner:
Meeresleben in der Unteren Kreide: Die Valangiummergel im Raum Salérans – Col’Araud

Mergel aus dem Valanginium mit Ihrer pyritisierten Beckenfazies (Vocontischen Fazies) sind im Gebiet zwischen Salérans auf dem Col d’Araud weiträumig aufgeschlossen und liefern immer wieder interessante Fossilien. Die reiche Fauna dieser Mergel besteht aus kleinen Ammoniten, Nautiloiden, Austern, Schnecken, Schwämmen, Brachiopoden und haizähnen. Weiterhin sind Koprolithen, Surenfossilien und fossile Pflanzen zu finden. Die meisten der Ammoniten und Schwämme sind in Pyrit erhalten und nun limonitisiert. Abgesehen vom Fossilreichtum ist die wunderschöne Landschaft der nahe gelegenen Méouge-Schlucht einen Besuch wert.


Douvilleiceras mammillatum, ein bekanntes Leitfossil aus dem Unter-Albium von Troyes, Frankreich (Durchmesser 11 cm).

Douvilleiceras mammillatum, ein bekanntes Leitfossil aus dem Unter-Albium von Troyes, Frankreich (Durchmesser 11 cm).

Wolfgang Riegraf:
Deutsch niederländische Völkerverständigung: Die Sammlung Michael Weber

Ein Sammler der nichtalltäglichen Art ist der heute 45-jährige Michael Weber aus dem westfälischen Everswinkel. Aus öffentlichen Mitteln fließen Millionenbeträge in die Zusammenarbeit innerhalb der EUREGIO (dem deutsch-holländischen Wirtschaftsgebiet in der Grenzregion) – doch er verwirklichte die europäische Zusammenarbeit in seinem privaten Bereich im Stillen. So überließ er eine umfangreiche Sammlung mit 2300 Fossilien, überwiegend aus der Unter-Kreide und in der Mehrzahl Ammoniten, dem „Natuurmuseum“ des niederländischen Enschede. Daraufhin ehrte ihn die dortige Museumszeitschrift gleich mit zwei Artikeln. Diese Gunst erfuhren bisher vermutlich nur wenige deutsche Sammler. Zudem arbeitet er mit dem Museum Natura Docet in Denekamp zusammen und hält Vorträge für die Nederlandse Geologische Vereniging. Inzwischen konzentriert sich seine Aktivität auf Fossilinhalt, Fazies und Paläogeographie des Albium – die höchste Stufe der Unter-Kreide. Bei einigen seiner ungewöhnlichen Aufschlüsse würden andere Sammler nur die Nase rümpfen. Seine derzeitige Sammlung enthält daher bemerkenswerte Albium-Fossilien, die nicht jeder hat oder erwerben kann, und von denen im Beitrag zahlreiche Prachtstücke vorgestellt werden.


Micraster cortestudinarium, Turon, in Feuerstein umgewandelt, Durchmesser 5 cm.

Micraster cortestudinarium, Turon, in Feuerstein umgewandelt, Durchmesser 5 cm.

Herwig Wulf:
Nichts Neues von der Insel von der Insel Wight – aber viel Altes neu

Die Insel Wight ist eigentlich schön genug zum Wandern, Schwimmen, Drachenfliegen und für andere Sportarten. Der archäologisch Interessierte findet auf den Kreiderücken bronzezeitliche Hügelgräber und einen Menhir. Es gibt zwei ausgegrabene römische Villen zu besichtigen, von denen die eine (in Brading, als Besuchermuseum neuerdings großzügig modernisiert) große, hervorragend erhaltene Mosaiken in situ aufweist. Verschiedene Gutshäuser sind einen Besuch wert. Die schönsten stammen aus dem 17. Jahrhundert, zum Teil mit Resten aus normannischer Zeit, z. B. einem romanischen Fenster in Swainston. Es gibt noch eine Holländer-Windmühle, reetgedeckte Häuser und verschiedene Sehenswürdigkeiten, unter denen die Blackgang Chine verdient, erwähnt zu werden, weil sie ein bisschen von der Geschichte der Insel erzählt, insbesondere aus der Zeit der Piraten und Schmuggler, und weil es da noch den Laden von Martin Simpson gibt, der selber sammelt und mit Fossilien handelt, daneben noch geologisch-paläontologische Führungen anbietet. Man muss nicht auch noch selber Fossilien finden wollen.

Weitere Inhalte
  • Ronny Rößler: Einzigartig und dennoch ausgestorben – Die Schachtelhalm-Giganten des Perms
  • Ludwig Lang: Verkieselte Farnrhizome: Eine paläobotanische Rarität
  • Gesine Steiner: Verjüngungskur für Berlins Saurier
  • Heinz Eikamp & Ute Kluge: Miozän-Aufschlusse an der Nordküste von Mittelkreta
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