FOSSILIEN 2/2011

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Schwerpunkte des Hefts
  • Fossilien vom Kahlenberg bei Ringsheim
  • Trilobiten aus den Ardennen
  • Paläontologe als Kriminalist
  • Sammeln im Jura des Languedoc
  • Zillhausener Wasserfall

Knochenzapfen eines Boviden mit Kerben.

Knochenzapfen eines Boviden mit Kerben.

Erich Thenius:
Fossile Lebensspuren und ihre Urheber: Der Paläontologe als Kriminalist

Fossile Lebensspuren zählen zum Arbeitsbereich der Paläobiologie, jener Disziplin, die von Othenio Abel von der Universität Wien im Jahr 1912 in seinen „Grundzügen der Paläobiologie der Wirbeltiere“ praktisch begründet wurde. Spurenfossilien ermöglichen oft Einblicke in die Lebensweise vorzeitlicher Organismen, die aus Körperfossilien nicht erschlossen werden können, wie aus verschiedenen Beiträgen in dieser Zeitschrift zu entnehmen ist. Im Beitrag wird über Lebensspuren in fossilen Knochen (und Zähnen) berichtet und mit Hilfe aktuopaläontologischer Untersuchungen werden Rückschlüsse auf die mutmaßlichen Urheber gezogen. Derartige Lebensspuren in Knochen haben wahrscheinlich bisher in keinem Lehrbuch Erwähnung gefunden – ein weiterer Grund, sie in FOSSILIEN vorzustellen.


Cephalon von Radiaspis cf. comes (Basse, 1998) aus den Ardennen.

Cephalon von Radiaspis cf. comes (Basse, 1998) aus den Ardennen.

Benedikt Magrean & Peter Taghon:
Trilobiten aus dem Mitteldevon der Ardennen,
Teil 1: Lichiden und Odontopleuriden

Die Ardennen sind ein sehr altes Mittelgebirge im südöstlichen Teil von Belgien. Sie bilden den westlichen Teil eines Massivs, zu dem auch die Eifel gehört. Während des Devons lagen die Ardennen am nördlichen Rand des Rhenoherzynischen Beckens. Aus geologischer und paläontologischer Sicht sind die Ardennen eng mit der Eifel verknüpft. Dort kommen ähnliche Schichtfolgen vor, die sich recht gut miteinander parallelisieren lassen. Im Devon waren Trilobiten ein wichtiger Bestandteil der Makrofauna. Im Unterdevon waren die Trilobitenfaunen in dieser Region wenig artenreich. Die Artenvielfalt stieg dann im Mitteldevon an und erreichte während des Eifeliums ein Maximum. Während des Oberdevons führten klimatische Veränderungen und andere, im Einzelnen unbekannte Ursachen zu einer starken Verringerung der Artenzahl. Nur die beiden Ordnungen Phacopida und Proetida waren noch vertreten, aber auch diese mit einer stark reduzierten Artenfülle.


Emileia vagabunda Buckman aus dem "Blaukalk".

Emileia vagabunda Buckman aus dem „Blaukalk“.

Volker Dietze, Michael Kutz, Matthias Franz & Klaus Bosch:
Neues vom Kahlenberg bei Ringsheim

Der Kahlenberg liegt etwa 30 km nördlich von Freiburg im Breisgau in den Vorbergen des Schwarzwalds. Schon die Kelten und Römer haben dort jurazeitliches Eisenerz abgebaut. Von 1937 bis 1969 wurde das über zehn Meter mächtige Erzflöz sowohl im Tagebau als auch unter Tage abgebaut. Nach der Sanierung zahlreicher Strecken in den Folgejahren wurde das ehemalige Grubengelände ab 1973 als Mülldeponie, in jüngster Zeit auch zur Müllaufarbeitung genutzt . Im Rahmen der Erschließung und Abdichtung der Deponie kam es immer wieder zu größeren Erdbewegungen. Dabei wurden die über dem Erzflöz liegenden Schichten großflächig aufgeschlossen. Dies ergab mehrere Jahrzehnte lang hervorragende Sammelmöglichkeiten.

Weitere Inhalte
  • Norbert Wannenmacher: Der Zillhausener Wasserfall: Eine klassische Lokalität geologischer Forschung
  • Dieter Uhl und André Jasper: Paläontologie aktuell: Und es brannte doch! Fossile Holzkohle als Nachweis von Bränden in Perm und Trias – ein Gelehrtenstreit?
  • Günter & Susanne Schweigert: Der Jura im Languedoc, Teil 2
  • Günter Schweigert: Gab es mehrblütige Seelilien?
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