FOSSILIEN 3/2012

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Schwerpunkte des Hefts
  • Fossile Jagdbeute der Neandertaler
  • Spurenfossilien im Hunsrückschiefer
  • Die Unterkreide in der Provence
  • Der Muschelkalk am Schwarzwaldrand
  • Geozentrum Gams bei Hieflau

Kieferteile einer Saiga.Antilope, verbacken in Löss.

Kieferteile einer Saiga-Antilope, verbacken in Löss.

Claus Friis:
Fossile Jagdbeute der Neandertaler in Vulkankratern der Osteifel

Die Osteifel mit den Vulkanfeldern im Gebiet des Laacher Sees und im Neuwieder Becken ist Teil eines alten (Variszischen) Gebirges, bestehend aus ehemaligen Meeresablagerungen aus der Zeit des Devons und wurde vor Millionen von Jahren aufgefaltet. Die Gipfel der dadurch entstandenen Berge wurden durch Erosion längst abgetragen. Heute ist die Osteifel eine relativ flache, durchschnittlich um etwa 500 Meter ü. NN gelegene Hochebene. Sie wird von älteren und jüngeren Vulkankegeln überragt. Vor etwa 600.000 Jahren begann im Vulkanfeld Osteifel die „heiße“ Phase der Eruptionen. Seither brachen in diesem Gebiet in geologisch gesehen kurzen Zeiträumen an die hundert größere und kleinere Vulkane aus. Während einer Warmzeit vor etwa 220.000 Jahren entstanden nach gewaltigen Eruptionen unter anderem auch die Kratermulden der Eiterköpfe-Vulkangruppe und die Kratermulde des Schweinskopf-Vulkans. Das damalige Klima war subkontinental; auf warme, trockene Sommer folgten strenge Winter. Lichte Birken- und Eichenwälder breiteten sich auf den Grassteppen aus. Neben anderen Tieren bewohnten Waldnashörner, Damhirsche und Hyänen diese Landschaft. Während der anschließenden vorletzten Kaltzeit (Riss- oder Saale-Kaltzeit), vor etwa 200.000 bis 150.000 Jahren, siedelten in den erloschenen Vulkangruppen Jagdgruppen des Neandertalers an. Um ihre  im Löss, der in die Kratermulden eingewehr wurde, konservierte fossile Jagdbeute geht es es im Beitrag.


Ceratites praenodosus (Wenger), Durchmesser 9,5 cm.

Ceratites praenodosus (Wenger), Durchmesser 9,5 cm.

Norbert Wannenmacher & Gerald Stappenbeck:
Der Muschelkalk am östlichen Schwarzwaldrand, Teil 3: Die Ceratitenschichten

Im Anschluss an den Artikel über die Trochitenkalk-Formation bietet der Beitrag einen Überblick über die geologischen Verhältnisse im höheren Teil des Hauptmuschelkalks der Gegend zwischen Rottweil, Sulz, Haigerloch und Horb. Die tieferen Lagen des Oberen Hauptmuschelkalks (Meißner- Formation) zeichnen sich gerade in dieser Region durch den Übergang der so genannten Tonplattenfazies, welche typisch für den nördlichen Landesteil Baden-Württembergs ist, zur dünn gebankten Fazies im Süden aus. Die höheren Lagen der Schichtfolge sind als Trigonodusdolomit (Rottweil-Formation) ausgebildet.


Der Seestern Urasterella asperula.

Der Seestern Urasterella asperula.

Wouter Südkamp:
Spurenfossilien im Hunsrückschiefer

Der unterdevonische Hunsrückschiefer (im Folgenden HRS) ist reich an Marken und Spuren, die in vielerlei Hinsicht zusätzliche Informationen zu den bekannteren Körperfossilien liefern. Früher wurden Spuren herangezogen, um die Wassertiefe des Meeres abzuschätzen. Spuren gestatten darüber hinaus Aussagen über Sedimentationsvorgänge sowie die Lebensverhältnisse und Bewegungsweisen der Verursacher. Man sollte sie deswegen nicht unterbewerten. Manchmal sind ganze Flächen mit den verschiedensten Spurentypen übersät. Hier werden nur die prägnantesten Spuren und einige Marken vorgestellt, darunter mehrere bisher unbekannte, wie Zoophycos, „aff. Protospiralichnus“ und „Kinneyia“. Die etwa 180 untersuchten Schieferplatten stammen überwiegend aus den Gruben Eschenbach-Bocksberg und Schmiedenberg bei Bundenbach.

Weitere Inhalte
  • Günter & Susanne Schweigert: Das GeoZentrum Gams bei Hieflau in der Steiermark
  • Sönke Simonsen: Ein Liparoceras von der Dorset-Küste
  • Gero Moosleitner: Fossilien sammeln in der Provence: Die Unterkreide des Plan du Peyron
  • Udo Resch & Andreas Rückert: Eintagsfliegen aus den Plattenkalken von Eichstätt
  • Martin Sauter: Die Plattenkalke von Jachenhausen
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