FOSSILIEN 3/2013

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Schwerpunkte des Hefts
  • Oligozäne Schneckengehäuse
  • Kreidefossilien in der Provence
  • Bandschnitt-Verletzungen bei Ammoniten
  • Mitteljurassische Riffkorallen
  • Trilobiten aus dem Harz

Scalaspira (Vagantospira) multisulcata mit Bohrloch einer Raubschnecke.

Scalaspira (Vagantospira) multisulcata mit Bohrloch einer Raubschnecke.

Hartmut Huhle:
Vom Leben und Sterben im Oligozänmeer – Was Schneckengehäuse einem so alles erzählen können

Wer tertiärzeitliche Mollusken sammelt, kennt das Phänomen sicher. Von einigen Arten finden sich trotz jahrelanger Suche nur einige wenige Belege und mit etwas Glück auch einmal ein gut erhaltenes Exemplar, von anderen kommen dagegen im Laufe der Zeit Hunderte, wenn nicht gar Tausende Exemplare zusammen. Auch wenn Letztere zunächst alle gleich auszusehen scheinen, lassen sich bei näherer Betrachtung doch noch interessante Erkenntnisse gewinnen. Im Folgenden möchte ich dies an einigen marinen Schnecken aus dem Unteroligozän der Oberröblinger Braunkohlemulde erläutern.


Montlivaltia sp. ais dem Blaukalk.

Montlivaltia sp. ais dem Blaukalk.

Klaus Bosch, Michael Kutz, Günter Schweigert & Volker Dietze:
Mitteljurassische Riffkorallen auf Hartgrundsuche

Wie vor einiger Zeit hier berichtet wurde, gehören Riffkorallen im Unter- und Mitteljura Süddeutschlands zu Seltenheiten und sind im Wesentlichen auf bestimmte Horizonte und Lokalitäten beschränkt (Schweigert et al. 2010; Schweigert 2011). Die Lebensbedingungen waren in dieser Region in aller Regel nicht optimal für eine erfolgreiche Ansiedlung, sodass es sich meistens nur um Einzelstücke oder bestenfalls um lockere Korallenrasen handelt, nicht jedoch um ausgesprochene Riffstrukturen, wie sie dann erst im Oberjura vielerorts entstanden sind. In Ostfrankreich ist die Situation hingegen etwas anders. Dort befand sich ein sehr flaches Schelfmeer, in dem zeitweise Karbonate abgelagert wurden. Im Unter-Bajocium siedelten sich dort verbreitet Riffkorallen an, die mitunter ausgedehnte Rasen und sogar echte Riffkonstruktionen aufbauten.


Divisosphinctes sp. mit Bandschnitt-Verletzungen.

Divisosphinctes sp. mit Bandschnitt-Verletzungen.

Helmut Keupp:
Was verraten Bandschnitt-Verletzungen über die Lebensweise von Ammonoideen?

Nachweise von Räuber-Beute-Beziehungen sind bei den Ammonoideen eine wichtige Quelle zur Rekonstruktion von spezifischen Lebensweisen und der Einpassung dieser heute ausgestorbenen Organismen in die Nahrungskette früherer Ozeane. Sie helfen, die oft widersprüchlichen Vorstellungen, die sich aus der Bewertung unterschiedlicher Merkmalskomplexe der fossil überlieferten Gehäuse ergeben, richtig aufeinander abzustimmen. Am Beispiel der sogenannten „Bandschnitt-Verletzungen“ (Papp et al. 1947; Kröger 2000) soll dies erläutert werden.

Weitere Inhalte
  • Günter Schweigert: Tintenfische im Muschelkalk?
  • Martin Basse: Trilobiten aus dem Obersilur und Unterdevon des Harzes
  • Bettina Schenk: Als das Meer noch vor der Haustüre lag
  • Udo Resch: Pfeilschwanz aus dem Solnhofener Plattenkalk
  • Gero Moosleitner: Fossilreiche Unterkreide-Turbidite aus den Miozän-Konglomeraten von Estangs
  • Helmut Keupp & Johann Schobert: Ein vollständiger Kieferapparat von Pleuroceras aus dem Lias von Oberfranken
  • Günter & Susanne Schweigert: Der Hohenstaufen – Schwabens Landmarke
  • Uwe-M. Troppenz: Oligozäne Fossilien im Bohrkern
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