FOSSILIEN 5/2012

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Schwerpunkte des Hefts
  • Grabungen in Dotternhausen
  • Scampi aus dem Muschelkalk
  • Verschollene Lias-Krabben von Bornholm
  • Bernstein aus der Karibik
  • Fossile Quallen

Präparierte Krone der Seelilie Seirocrinus subangularis.

Präparierte Krone der Seelilie Seirocrinus subangularis.

Michael W. Maisch & Andreas T. Matzke:
Dotternhausen – Wissenschaftliche Grabungen in einer klassischen Fundstelle im Posidonienschiefer

Holzmaden, Ohmden, Zell und Bad Boll sind in der Paläontologie bei Sammlern und Wissenschaftlern gleichermaßen weltberühmte Namen. In allen großen Museen der Welt hängen die prachtvollen Saurier, Fische und Seelilien, die dort im Laufe von vielen Jahrzehnten in der Posidonienschiefer-Formation (Unterjura) zu Tage kamen. Weniger bekannt, wenngleich genau so fossilreich, sind die Ablagerungen des Posidonienschiefers in Dotternhausen bei Balingen. Doch wie in Holzmaden, so ist auch dort seit einigen Jahren der Abbau eingestellt. Dotternhausen ist eine in jeder Hinsicht „klassische“ Fundstelle.


Biomikrit-Konkretion mit darin enthaltenem Häutungshemd von Lissocardia silesiaca.

Biomikrit-Konkretion mit darin enthaltenem Häutungshemd von Lissocardia silesiaca.

Ralf Hildner:
Scampi aus dem Muschelkalk – Lissocardia silesiaca, ein seltener Zehnfußkrebs

Zehnfußkrebse (Dekapoden) aus dem Muschelkalk waren schon immer begehrte Sammlungsstücke. Der größte und sicherlich am besten bekannte Krebs ist Pemphix sueurii (vgl. Förster 1967). Krebsfossilien dieser Art werden, im Gegensatz zu den kleinerwüchsigen und selteneren Krebsgattungen des Muschelkalks, auch in den höheren Ceratitenschichten relativ häufig gefunden – etwas Glück und auf Krebs führende Geoden trainierte Augen vorausgesetzt. Mit einer deutlich höheren Fundwahrscheinlichkeit können Krebsfossilien aus dem Muschelkalk allerdings auf Fossilienbörsen entdeckt werden. Meistens handelt es sich dabei nicht um Körperfossilien, sondern um Teile von Häutungspanzern, den so genannten Exuvien. Weitaus seltener als Pemphix ist die mit dem heutigen Kaisergranat verwandte Gattung Lissocardia, über die hier berichtet werden soll.


Bernstein mit einer eingeschlossenen Mücke aus der Dominikanischen Republik.

Bernstein mit einer eingeschlossenen Mücke aus der Dominikanischen Republik.

Peter Wagenplast:
Bernstein aus der Karibik

Bernsteine vom Ostseestrand wurden in Europa bereits seit der Bronzezeit (2. Jahrtausend v. Chr.) als Schmucksteine und Grabbeigaben verwendet. Auch Griechen und Römer schätzten das leicht zu bearbeitende fossile Harz der baltischen Bernsteinkiefer. Weitere europäische Vorkommen erlangten, wie auch die Lagerstätten im Libanon und in Mexiko, nur lokale Bedeutung. Im Gegensatz dazu findet man in der Dominikanische Republik ausgedehnte Fundgebiete mit erstklassigem, hochtransparentem Bernstein, die den einheimischen Taino-Indianern lange vor der Landung der Spanier bekannt waren und im letzten Jahrhundert wieder aufgeschlossen wurden. Durch ihren Reichtum an pflanzlichen und tierischen Einschlüssen sind sie nicht nur für die Schmuckindustrie sondern auch für Paläontologen von großer Bedeutung.

Weitere Inhalte
  • Hartmut Huhle: Neues zur Halde der Hermannschächte bei Eisleben-Helfta
  • Heinz Falk: Der neue Sauriersaal des Naturhistorischen Museums Wien
  • Udo Resch: Präparation einer Garnele aus dem Nusplinger Plattenkalk
  • Günter Schweigert: Verschollene Lias-Krabben von Bornholm – ein Paläokrimi (noch) ohne Happyend
  • Helmut Leich & Günter Schweigert: Fossile Quallen in den Plattenkalken von Pfalzpaint
  • Udo Resch: Holzwespe aus dem Solnhofener Plattenkalk von Eichstätt
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