FOSSILIEN 6/2005

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Schwerpunkte des Hefts
  • Gerolsteiner Trilobiten
  • Trias-Ammoniten
  • Süßwassermuscheln
  • Devonpflanzen
  • Farbmuster auf Ammoniten
  • Sammeln in England

Kettneraspis elliptica Burmeister 1843. Länge des Panzers 27 mm.

Kettneraspis elliptica Burmeister 1843. Länge des Panzers 27 mm.

Andreas Rückert:
Alte Funde – neue Erkenntnisse: Betrachtungen über Gerolsteiner Trilobiten

Wer selbst Fossilien sammelt, der weiß, dass es immer schwieriger wird, gute Funde zu machen. Mit verantwortlich dafür ist die seit den achtziger Jahren immer rigidere Deklaration von „Denkmälern“ oder Naturschutzgebieten, was zur Folge hat, dass viele klassische Fundstellen unter „Schutz“ gestellt wurden und so für uns Sammler verloren gegangen sind. Über den Sinn oder Unsinn derartiger Maßnahmen kann man viel diskutieren, was jedoch hier nicht Sinn und Zweck sein soll. Vielmehr geht es darum aufzuzeigen, dass es trotz Sammelverboten möglich ist, neue Erkenntnisse zu gewinnen, z. B. indem man Altfunde genauer unter die Lupe nimmt und mit den verbesserten präparatorischen Möglichkeiten des 21. Jahrhunderts kombiniert. Am Beispiel der berühmten Trilobitenfundstelle „Salmer Weg“ in der Eifel wird dies demonstriert.


Unio sp. aus der Fort-Union-Formation des Williston-Beckens.

Unio sp. aus der Fort-Union-Formation des Williston-Beckens.

Henning Scholz & Joseph H. Hartmann:
Muscheln als Zeugen des großen Sterbens

Die Jurassic-Park-Filme haben nicht nur einen Dinosaurierboom ausgelöst bzw. forciert. Sie haben auch Fossilfundstellen in den Badlands von Montana berühmt gemacht, die so gar nichts mit der erdgeschichtlichen Periode Jura zu tun haben. Gemeint sind die Fundstellen von T. rex und Co. in der oberkretazischen Hell-Creek-Formation. Weit weniger bekannt sind die fossilen Süßwassermuscheln der Ordnung Unionoida, die gerade in Montana außergewöhnlich häufig und sehr wichtig sind. Immerhin geben sie Hinweise auf die Vorgänge am Ende der Kreidezeit und damit auch das Ende der Dinosaurier.


Froschkrabbe Macroacaena franconica Schweigert, Feldmann & Wulf, Länge 28 mm.

Froschkrabbe Macroacaena franconica Schweigert, Feldmann & Wulf, Länge 28 mm.

Günter Schweigert & Matthias Wulf:
Eine Froschkrabbe aus der Oberkreide der Frankenalb

Im Gegensatz zur Oberkreide Norddeutschlands oder der Regensburger Bucht ist die Oberkreide der Südlichen Frankenalb unter Fossiliensammlern nur wenig bekannt. So ist im Gebiet nordöstlich von Neuburg/Donau in größeren Karsthohlformen des Oberjura zuweilen noch Oberkreide erhalten. Das eigenartige, fast schneeweiße, kieselige Gestein wird dort als „Neuburger Kieselweiß“ bis heute abgebaut und stellt einen begehrten Rohstoff für die Herstellung von Polier- und Füllstoffen dar. Manch einer mag sich schon unbewusst die Zähne damit geputzt haben, da Neuburger Kieselweiß auch für die Herstellung von Zahnpasta verwendet wird. Die meisten bisher bekannten Fossilien aus der Oberkreide der Südlichen Frankenalb sind, abgesehen von den Inoceramen, recht kleinwüchsig und oft schlecht erhalten. An Krebsen waren bisher überhaupt nur Scherenreste von Protocallianassa bekannt. Diesen Namen trägt ein Krebs, der vernetzte Röhren im Substrat anlegte. Überraschend ist deswegen der Fund des recht gut erhaltenen Panzers einer Froschkrabbe in einem Solnhofener Plattenkalkbruch bei Mörnsheim.

Weitere Inhalte
  • Daniel A. Huber: Nach England der Fossilien wegen (Teil 2): Saurierwirbel, Schnecken und Muscheln
  • Oskar Irnstorfer: Trias-Ammoniten aus den Hallstätter Kalken
  • Helmut Keupp: Das Geheimnis der Spiralbänder: Farbmuster auf Ammonitengehäusen
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