FOSSILIEN 6/2011

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Schwerpunkt des Hefts
  • Trias-Ammoniten aus den Hallstätter Kalken
  • Klimawandel und Umwelt in der Urzeit
  • Sammeln im Südharz
  • Jura-Fossilien in der Provence
  • Ursaurier von der Nahe

Handstück mit zwei Exemplaren von Lacunosella cf. trilobata (Zieten).

Handstück mit zwei Exemplaren von Lacunosella cf. trilobata (Zieten).

Gero Moosleitner:
Sammeln in der Provence: Jura-Fossilien vom Col de Ferrier

Direkt nördlich der Passhöhe des Col de Ferrier in der Provence zieht sich eine Gesteinsbank mit zahlreichen Brachiopoden durch die hier fast senkrechte Felswand der Straßenböschung. Sie stammt mit großer Sicherheit aus dem Grenzbereich Tithonium/ Berriasium. Die fossilführende Fundschicht gehört zu den mächtigen, harten, hellen, gebankten Kalken, die in der südlichen Provence von der Verdonschlucht bis hierher und noch weiter reichen. Auch die benachbarten Kalkbänke darunter enthalten Fossilien, vor allem Crinoidenreste, aber auch Schnecken, Muscheln, Belemniten, Seeigelreste und sogar Ammoniten. Da es aus diesem Zeitalter kaum Aufschlüsse mit brauchbaren Fossilien gibt, ist die Entdeckung dieser Fundschichten doch bemerkenswert.


Achat, 53 x 30 mm groß.

Achat, 53 x 30 mm groß.

Hartmut Huhle:
Permische Kieselhölzer im Südharz

Im Jahr 2003 wurde schon einmal über Fossilfunde aus dem Ilfelder Rotliegend-Becken berichtet. Damals ging es um Pflanzen- und Tierreste aus der Steinkohle des Ilfelder Tals, die auf der Halde des Besucherbergwerks Rabensteiner Stollen am Harzquerbahnhof Ilfeld-Netzkater geborgen worden waren. Dieser Beitrag widmet sich den südlichen Randbereichen des Ilfelder Beckens. Dort lassen sich mit etwas Ausdauer und Glück verkieselte Hölzer aus der Rotliegend-Zeit finden. Zur guten Vorbereitung einer Sammelexkursion hierhin  gehört immer erst ein Blick auf die entsprechende geologische Karte. Hier sind auf Blatt Nordhausen-Nord (Schriel & von Gaertner 1930) die so genannten Harzschotter markiert. Hierbei handelt es sich um eiszeitliche (mittelpleistozäne Flussablagerungen, in die sich später die Flüsse weiter eingeschnitten haben. Besonders großflächig verbreitet finden wir diese Bereiche im Südharzvorland zwischen den Ortschaften Appenrode, Niedersachswerfen und Harzungen. In diesen Schottern hat sich so allerlei Interessantes aus den umliegenden Abtragungsgebieten angesammelt. Zum Suchen eignen sich, wie auf jeder anderen Ackerfundstelle auch, vor allem die vegetationsarmen Jahreszeiten Herbst, Winter und der frühe Lenz.


Eupinacoceras rex (Mojsisovics) mit Lobenschliff, Durchmesser 237 mm.

Eupinacoceras rex (Mojsisovics) mit Lobenschliff, Durchmesser 237 mm.

Oskar Irnstorfer:
Trias-Ammoniten aus den Hallstätter Kalken, Teil 10

Die Bezeichnung „Metternichi“ ist ein Synonym für die wohl außergewöhnlichsten Ammonitengestalten, die im triaszeitlichen Tethys-Meer geschwommen sind und die uns bis heute in den Kalken der Alpinen Trias überliefert wurden. Es ist aber nicht nur das Pinacoceras metternichi, das durch seine schlanke Form mit messerscharfer Außenkante auffällt. Es gibt Vertreter anderer Gattungen und Familien, die es in der flachgedrückten Gestalt noch zu übertreffen versuchen. Der Autor beschäftigte sich schon lange damit, wie wohl die Tiere ausgesehen haben mögen, die solche Gehäuse bewohnt haben, und welcher Lebensraum solche Formen erforderte. Die Mär vom pfeilschnellen Schwimmer wurde längst widerlegt. Der der Beitrag widmet sich insbesondere der Differenzierung der Pinacoceratiden.

Weitere Inhalte
  • Helmut Knoll: „Coal balls“ aus dem Aachener Steinkohlenrevier
  • Bernd R. Schöne: Paläontologie aktuell: Neue Einblicke in Klima und Umwelt der Vergangenheit
  • Wouter Südkamp: Permische Ursaurier von der Nahe
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